Als wir von meiner Mama ihren Römertopf mit den Worten „Und da steht nicht auf Wiedersehen drauf!“ erhielten, bekamen wir auch ihr zugehöriges Kochbuch mit: Braten und Schmoren im Römertopf von Eva Exner.
Wie bei den meisten Köchbüchern aus den Siebzigern ist auch hier vor allem die Bebilderung interessant. Leider gibt es nicht sehr viele Fotos. Aber auch den Texten merkt man die Zeit an. Einerseits gibt es z.B. einige Gerichte mit Hammelfleisch, das ist ja heutzutage kaum noch zu finden. Andererseits findet man so herrliche Zitate wie die Passage über die Vorzüge des Römertopfes: „Die Hausfrau braucht sich nicht mehr um das Gericht zu kümmern. Sie hat nun mindestens zwei Stunden Freizeit – oder Zeit für andere Arbeiten gewonnen.“ Meines Erachtens sind Eintöpfe in einem normalen Topf genauso pflegeleicht wie im Römertopf, aber was weiß ich schon, ich bin ja keine Hausfrau!
Ausgesucht haben wir uns das Italienische Eintopfgericht „Bolaggio“. Nie davon gehört? Wir auch nicht! Sogar Google kennt Bolaggio nur in Zusammenhang mit Römertöpfen. Erinnerungen an Wilmenrods Arabisches Reiterfleisch werden wach.
Geschmeckt hat der Bolaggio recht gut. Aber ob mit oder ohne Römertopf, nachkochen muss man das nicht.