Bei Lettland waren wir uns lange unsicher, welches Rezept wir für CookingEurope auswählen sollten. Häufig genannte Spezialitäten sind gelbe Erbsen oder ein bestimmter Fisch, den es nur dort gibt. Auch Eisbein mit Sauerkraut soll gern gegessen werden, die deutsche Küche hat ihre Spuren hinterlassen.
Auf der Suche nach einer Alternative zu Erbsen, Fisch und Eisbein sind wir auf die Piroggen gestoßen, die werden in verschiedensten Varianten im ganzen Baltikum gern gegessen. Und laut dem Kochbuch „Baltisch kochen“ von Anne Iburg gelten Piroggen mit Speckfülle auch als ein lettisches Nationalgericht.
Beim Teig haben wir uns aber nicht auf oben stehendes Kochbuch verlassen, sondern auf das Rezept von Katharina Seiser aus Immer schon vegan (1) zurückgegriffen. Aus Gründen.
Zutaten:
- 300 g glattes Mehl
- 150 ml kochendes Wasser
- 50 ml kaltes Wasser
- knapper Tl Salz
- 1 El Pflanzenöl
- 400g Speck
- 4 mittelgroße Zwiebeln
- 1-2 Eier
- Sauerrahm
Speck und Zwiebel in Würfel schneiden. Speck in einer Pfanne anbraten, die Zwiebel dazugeben und eine Weile bei mittlerer Hitze mitbraten. Vor dem Füllen abkühlen lassen.
Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen. Das kochende Wasser dazugießen und mit den Knethaken eines Mixers unterrühren. Danach das kalte Wasser und das Öl dazurühren und dann mit den Händen den Teig einige Minuten lang durchkneten. Den Teig in Klarsichtfolie einwickeln und eine halbe Stunde ruhen lassen.
Das Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Den Teig in 4 Teile teilen und portionsweise ca. 2 mm dünn ausrollen. Daraus Kreise mit 8-10 cm Durchmesser ausstechen. Etwas von der abgekühlten Füllung auf die Teigfläche geben, dann zusammenklappen und den Rand mit Daumen und Zeigefinger zusammenpressen. Wenn der Teig zu trocken ist und nicht klebt, kann man die Innenseiten mit etwas Wasser bestreichen.
Ei verquirlen. Die Piroggen auf ein Backblech legen und mit Ei bestreichen. Im Rohr für 15-20 Minuten backen. Die Piroggen mit Sauerrahm servieren, wir hatten Salat dazu.
Wir hatten vorab Bedenken, ob uns der Teig gelingt und haben ein paar Tage davor geprobt. Aber der Teig war wirklich sehr elastisch und ließ sich gut verarbeiten. Die Piroggen kann man auch einige Minuten im kochenden Wasser garen und dann noch in der Pfanne kurz anbraten. Bei der Ofen-Variante aus Lettland wird der Teig etwas fester, aber durch die Speckfülle und den Sauerrahm dennoch nicht zu trocken. Uns hat’s geschmeckt!
(1) Das ist übrigens ein sehr, sehr tolles Kochbuch, mit internationalen, tierfreien Rezepten, die ohne „seltsame“ Ersatzprodukte auskommen.
Ich frage mich gerade, was an Speck „tierfrei“ ist…
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Nichts, wie kommen Sie darauf? Ich habe den Teig nach dem Rezept aus dem Kochbuch gemacht.
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