Es ist schon spannend, als Österreicherin das Kochbuch Deutschland vegetarisch von Stevan Paul und Katharina Seiser durchzusehen. Seltsame Gerichtnamen tauchen da auf: Himmel und Erde, Pitter un Jupp, Prilleken, Dibbelabbes, Ofenschlupfer. Der Alsergrundler und ich haben als Norddeutschlandfans aber keine Berührungsängste die deutsche Küche betreffend. Schließlich landet im Urlaub auch regelmäßig Labskaus und Rote Grütze in unseren Mägen.
Meine mehrmals gekochten Favoriten aus diesem Kochbuch sind eine fruchtig-nussige Kürbiscremesuppe und die sächsischen Quarkkeulchen. Einige Rezepte sind recht schlicht (Brot mit Tomaten und Rettich), von anderen würde ich nicht einen Bissen runterbringen, auch wenn sie den hübschen Namen „Handkäs mit Musik“ tragen. Interessant auch der Vergleich mit dem Kochbuch Österreich vegetarisch – einige Gerichte sind hier wie dort vortreten.
Für CookingCookbook haben wir uns einen Lauchkuchen mit dreierlei Käse ausgesucht. Bei diesem Gericht finden sich auch Varianten mit Zwiebeln und Sauerkraut – wir haben uns für dieses mal für den originalen Lauch entschieden.
Lauchkuchen mit dreierlei Käse
Zutaten für den Teig:
- 250 g Mehl
- 100g Butter
- 1 Ei
- etwas Salz
Zutaten für die Füllung:
- 500g Lauch, in Streifen geschnitten
- 50 g Emmentaler, gerieben
- 50 g Bergkäs, gerieben
- 50 g Ziegenschnittkäse, gerieben
- 100 ml Schlagobers
- 3 Eier
- etwas Kümmel, wenn man ihn nicht so hasst, wie ich
- Öl, Salz, Butter, Pfeffer
Den Teig so zubereiten, wie man das bei Mürbteig sonst auch macht. Teig in Klarsichtfolie im Kühlschrank parken.
Öl in einer Pfanne erhitzen und eventuell Kümmelsamen dazugeben. Den Lauch in der Pfanne anbraten, bis er hellbraun ist. Salzen und abkühlen lassen.
Die Eier mit dem Schlagobers gut verquirlen, Salz und Pfeffer hinzufügen. Die Masse mit dem abgekühlten Lauch gut vermischen und den Käse dazugeben, alles gut verrühren.
Das Backrohr auf 180 Grad erhitzen. Eine Springform ausbuttern. Den Teig entsprechend groß ausrollen (die Füllung wird nicht sehr hoch) und in die Form setzen. Die Lauchmasse hineinfüllen. Etwa 35 Minuten auf der untersten Schiene backen, bis die Masse leicht braun wird. Mit Salat servieren.
Ja gut, 150 g Käse. Sogar ein bisserl mehr, weil der Alsergrundler grad so im Schwung war beim Reiben. Es war also eh klar, dass das gut wird. Ein perfektes Essen für deprimiernd graue Wiener Wintertage, denn man ist nachher sehr glücklich. Dringende Nachkochempfehlung!
Handkäs mit Musik sagt mir was… nachdem ich viele deutsche Kochsendungen schaue (inkl. entsprechenden Foren).
ABER: Himmel und Ärd vegetarisch??? Wie soll das gehen? Da gehört ja (zumindest hab ich das in Köln so gelernt) auf alle Fälle Blutwurst dazu *g* Oder ist das dann hier wirklich nur Erdäpfelpüree mit Apfelmus? Klingt irgendwie nach Krankenhausküche *ggg*
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In dem Buch ist auch ein vegetarisches Labskausrzept, also wundert es mich nicht, wenn auch andere Speisen vegetarisch abgewandelt wurden! 🙂
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Und jetzt der Kommentar zum Käsekuchen… 🙂
Das ist quasi eine Quiche – oder hab ich was falsch verstanden?
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Ja, bei uns würde man es Quiche nennen, in Deutschland ist es eben ein Lauchkuchen. Offenbar aus dem Allgäu, zumindest sieht das Originalrezept Allgäuer Käsesorten vor.
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